26.12.2020
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30 Jahre ohne intellektuelle Eliten

Die Personalpolitik der deutschen Minderheit

Das Jahresende ist eine Gelegenheit, um über das Jubiläum des 30-jährigen Bestehens der Organisationen der deutschen Minderheit SKGD nachzudenken. Sie wurde 1990 registriert und die folgende Jahre waren von Erfolgen und weniger erfreulichen Entwicklungen überlagert. Schon früh hat sich eine Politik angezeichnet, die Intellektuelle aus den Reihen der Organisation verdrängt hat. Und SKGD wurde nach und nach eine Organisation der einfachen Menschen.

Das Jahresende ist eine Gelegenheit, um über das Jubiläum des 30-jährigen Bestehens der Organisationen der deutschen Minderheit SKGD nachzudenken. Sie wurde 1990 registriert und die folgende Jahre waren von Erfolgen und weniger erfreulichen Entwicklungen überlagert. Schon früh hat sich eine Politik angezeichnet, die Intellektuelle aus den Reihen der Organisation verdrängt hat. Und SKGD wurde nach und nach eine Organisation der einfachen Menschen.

Vor nicht allzu langer Zeit prahlte Rafał Bartek, der Vorsitzende des Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen in Oppelner Schlesien (SKGD), in den sozialen Medien damit, dass die Minderheit mehr Fördermittel von der deutschen Regierung erhalten wird. Größere Zuschüsse aus Deutschland werden vor allem für die Fortsetzung des Baus des Dokumentations- und Ausstellungszentrums und weitere Aktivitäten des Forschungszentrums der deutschen Minderheit verwendet.

Auch die Fortführung von Projekten wie Lernraum.pl, über das wir bereits geschrieben haben, wird finanziert. Die Idee der Online-Treffens erwies sich in der Zeit der COVID-19-Pandemie als Hit. Dank dieser Plattform war es möglich, Traditionen zu pflegen, die Sprache zu kultivieren und verschiedene Kompetenzen der Mitglieder der deutschen Minderheit zu erweitern.

Obwohl alle Live-Veranstaltungen abgesagt wurden, war es möglich, viele Konzerte, Vorträge und Konferenzen durchzuführen. Doch trotz aller Bemühungen erreichen die meisten dieser Veranstaltungen jedoch nicht das Niveau, das sich die Minderheit der Autochthonen wünschen würde.

Die Veranstaltungen der deutschen Minderheit erreichen selten professionelle Ansprüche. Das hat das letzte Jahr bewiesen. Ein Beleg dafür ist auch die Fotoausstellung in Leschnitz, von der wir bereits berichtet haben. Diese drei Jahrzehnte waren eine Zeit, in der viele kreative Mitglieder der deutschen Minderheit aus der Organisation verdrängt wurden.

Die Organisation wurde von vielen engagierten Menschen gegründet, aufgebaut und gestärkt. Heute sucht man vergeblich nach Künstler oder Personen mit akademischen Titeln auf höheren Ebenen der Organisationsstruktur von SKGD.

Dadurch wird die Tätigkeit der Organisation auf das Volkskultur reduziert. SKGD wird meistens mit Festen assoziiert, wo man sich mit Bier und Würstchen zufrieden gibt. Obwohl es vereinzelt Projekte wie Lernraum.pl oder interessante Publikationen gibt, verändern sie die öffentliche Wahrnehmung der Organisation nicht.

Seit Jahren wird viel darüber diskutiert, wie ein solches Bild der deutschen Minderheit zu entzaubern wäre. Und dabei ist die Antwort sehr einfach. Ohne die Beteiligung von ernsthaften Intellektuellen, Wissenschaftlern und Künstlern an der Aktivitäten der deutschen Minderheit wird sich der Ruf der Organisation nicht ändern. Es gibt vereinzelt Intellektuelle, die seit Jahren eine ehrenamtliche Arbeit leisten und werden für ihren Beitrag zur wissenschaftlichen Bereicherung der SKGD ständig missachtet.

Wenn wir als Schlesier, als Autochthone, nicht nur als einfaches Volk wahrgenommen werden möchten, dann muss in Sachen Elitenbildung eine entscheidende Umkehr stattfinden.

Doch die Chefs der SKGD haben anschaulich Angst vor Akademiker in den Reihen der Organisation. Für die Arbeiten des Forschungszentrum „der deutschen Minderheit“ haben sie jedenfalls vorsichthalber polnische Nachbarn und nicht die autochthonische Professoren eingeladen. Es ist ein klares Zeichen für die Politik der Funktionseliten der deutschen Minderheit.

Paulina Fesser

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Natalia Klimaschka