28.12.2021
No items found.

Bis 1938 bleiben es noch zwei Stunden

Der Zug Wawel zwischen Kattowitz - Oppeln - Berlin fährt wieder

Nach fast 6 Jahren wurde eine alte, tägliche Zugverbindung zwischen Schlesien und Berlin wieder aufgenommen. Es ist eine Strecke, die seit fast zweihundert Jahren besteht. Im Jahr 1938 dauerte die Zugfahrt von Berlin nach Oppeln nur drei Stunden. Nach der Modernisierung der Gleise fährt der moderne Intercity Wawel immer noch zwei Stunden länger, als die Züge vor dem Krieg. Aber es ist gut, dass der Zug von Berlin nach Oppeln und Kattowitz wieder da ist.

Der Zug Wawel

Nach fast 6 Jahren wurde eine alte, tägliche Zugverbindung zwischen Schlesien und Berlin wieder aufgenommen. Es ist eine Strecke, die seit fast zweihundert Jahren besteht. Im Jahr 1938 dauerte die Zugfahrt von Berlin nach Oppeln nur drei Stunden. Nach der Modernisierung der Gleise fährt der moderne Intercity Wawel immer noch zwei Stunden länger, als die Züge vor dem Krieg. Aber es ist gut, dass der Zug von Berlin nach Oppeln und Kattowitz wieder da ist.

Eine direkte Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Oppeln wurde 1846 eingerichtet. Im Jahr 1938 verkehrte zwischen den beiden Städten ein in Breslau gebauter Zug vom Typ "Leipzig". Auf dieser Strecke wurde er „Fliegender Oberschlesier“ genannt. Mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h beförderte er Passagiere zwischen der deutschen Hauptstadt und Oppeln in 3 Stunden und 18 Minuten.

Während der Kriegsjahre und der anschließenden Schließung der Grenzen nach 1945 waren die Hochgeschwindigkeitszüge nicht gefragt. Auch die Schienen auf dieser Strecke wurden vernachlässigt. Noch vor 6 Jahren wurde auf vielen Abschnitten der Strecke die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 40 Kilometer pro Stunde begrenzt. Da die Strecke nicht elektrifiziert war, musste der alte "Wawel" im Jahr 2014 noch zweimal während der Fahrt die Loks wechseln.

Als tödliche Konkurrenz für den "Wawel" entpuppten sich die Busse. Sie waren schneller und billiger. Günstige Flugverbindungen nach Schlesien machten dem Zug ebenfalls Konkurrenz. Im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln war das Reisen mit der Bahn so unattraktiv, so das sich immer weniger Fahrgäste für die Bahn entschieden haben.

Mit der Zeit machte die Verbindung einen jährlichen Verlust von 750 Millionen Euro. Als der Zug im Dezember 2014 zum letzten Mal abfuhr, bestand er nur aus zwei Wagen. Vier der 8 Türen ließen sich überhaupt nicht öffnen, die Heizung in den Waggons funktionierte trotz des Winterwetters nicht, und drei von der vier Toiletten im Zug waren unzugänglich. Es überrascht nicht, dass der Zug jedes Mal nur 40 bis 60 Fahrgäste beförderte.

Diesen Monat kehrte "Wawel" auf die Gleise zurück. Jetzt ist es ein moderner, komfortabler Zug mit einem Speisewagen. Leider dauert die Fahrt von Berlin nach Opole fünf Stunden. Das ist fast doppelt so lang wie der "Fliegende Schlesier" im Jahr 1938. Diese erstaunlich lange Fahrzeit ist damit verursacht, dass sich die Deutsche Bahn zusammen mit der PKP für einen Umweg über Frankfurt/Oder und Grünberg entschieden hat. Die Bahn glaubt, auf diese Weise mehr potenzielle Fahrgäste zu erreichen.

Wir können nur hoffen, dass der Zug so viele Reisender gewinnt, dass es sich lohnen wird, den kürzesten Weg über Sagan und Bunzlau zu nehmen. Dann werden moderne Züge den Rekord des "Fliegenden Schlesiers" locker schlagen und wir werden in 3 Stunden von Berlin nach Opole fahren können. In diesem Sinne hängt es nun von uns, den potentiellen Fahrgästen, ab, wann die Züge diese Strecke wieder schneller als vor dem Krieg befahren werden.


Der Zug „Wawel“ fährt wie folgt:

Kattowitz: 11:12

Oppeln: 12:20

Berlin Hauptbanhof: 17:16


Auf der Rückfahrt sieht der Fahrplan wie folgt aus:

Berlin Hauptbanhof: 10:37

Oppeln: 15:37

Kattowitz: 16:48


Der Fahrpreis von Berlin nach Oppeln beträgt 130 zł. Die im Voraus gekaufte Fahrkarte kann jedoch nur 66 zł kosten.

This is some text inside of a div block.
Natalia Klimaschka