12.9.2021
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In Fresken geschriebenes Testament

Vor wenigen Tagen ist der Schöpfer der AnagonPolychrome, Georg Mitschke, gestorben

Georg Mitschke stammte aus einer bekannten Familie von Schöpfern sakraler Kunst in Oberschlesien. Sein Vater schuf vor dem Krieg sogar in Frankreich und Belgien Gemälde für Kirchen. Seine Lebensaufgabe bestand jedoch darin, das wichtigste Heiligtum Oberschlesiens, die Basilika auf dem Berg St. Anna, zu schmücken. Es gelang ihm nicht, sie zu beenden, denn auf Druck der kommunistischen Miliz musste er 1966 mit seinem Sohn Georg sein Heimatland verlassen. Der Traum von der Fertigstellung der Fresken blieb bestehen. Der Sohn eines Vorkriegskünstlers, Georg Mischke, wurde am 29. November 1930 geboren.

Georg Mitschke
Fot. Natalia Klimaschka

Georg Mitschke stammte aus einer bekanntenFamilie von Schöpfern sakraler Kunst in Oberschlesien. Sein Vater schuf vor demKrieg sogar in Frankreich und Belgien Gemälde für Kirchen. Seine Lebensaufgabebestand jedoch darin, das wichtigste Heiligtum Oberschlesiens, die Basilika aufdem Berg St. Anna, zu schmücken. Es gelang ihm nicht, sie zu beenden, denn aufDruck der kommunistischen Miliz musste er 1966 mit seinem Sohn Georg seinHeimatland verlassen. Der Traum von der Fertigstellung der Fresken bliebbestehen. Der Sohn eines Vorkriegskünstlers, Georg Mischke, wurde am 29.November 1930 geboren. Von seinem Vater erbte er sein Talent und Interesse ander sakralen Kunst. Nach dem Krieg ist die Familie Mitschke nicht weggegangen,hat aber auch die polnische Staatsbürgerschaft nicht angenommen. Zunächstverbanden sie ihr Leben mit Oberschlesien. An der Wende der 1950er und 1960erJahre studierte Georg Mitschke Malerei bei Professor Zygmunt King in Krakau. Erstudierte privat und bezahlte seinen Unterricht, da er kein polnisches Abiturhatte und keine Allgemeinbildung erlangen konnte. 1958 begannen dieRenovierungsarbeiten in der St. Ann-Basilika unter der Leitung seines VatersJoseph Mitschke. Damals schuf er das visuelle Konzept der Basilika, das wirheute bewundern. Die Familie Mitschke wohnte wegen der Renovierungsarbeiten amHeiligtum im Pilgerhaus. Die ganze Familie arbeitete in der Kirche. Vater, Sohnund Tochter. Sie wurden jedoch immer öfter von der Miliz überfallen, und 1966beschloss die Familie auf Druck der polnischen Behörden, nach Deutschlandauszuwandern. Die Mitschkas ließen sich im Kloster nieder. Die begonnenen Renovierungsarbeitenwurden für viele Jahre unterbrochen.  DerBeginn des Lebens in Deutschland war nicht einfach. Georg Mitschke musste dieKunst aufgeben und studierte Pädagogik, Kunstgeschichte und Philosophie. Ernahm eine Stelle als Kunstlehrer an einer Diözesanschule in Monastir an. Erhörte jedoch nie auf, darüber nachzudenken, nach Schlesien und St. Ankazurückzukehren, um sein Werk nach dem Willen seines Vaters zu vollenden. Georgkam erst 1989 nach Schlesien und fand tatsächlich eine große Sehnsucht nachseiner Heimat. Er kam 1992 wieder hierher und begann Gespräche mit denFranziskanern über die Fortsetzung der von seinem Vater begonnenen Arbeit. Erwurde mit offenen Armen empfangen. Und so begann die Ausführung des Testamentsseines Vaters. In den folgenden fast 30 Jahren lebte er wie alle Franziskanerin einer Mönchszelle. Er arbeitete nach einem strengen, strengen Rhythmus. Erbegann seinen Tag mit der Morgenmesse um 8 Uhr. Er arbeitete 10 bis 12 Stundenmit einer Pause für Frühstück, Mittagessen und Kaffee. Er sagte auch, dass ernie Frieden erlebt habe, weil er mit der Wirkung seiner Arbeit nie ganzzufrieden war und sie immer noch verbessert habe. Geld war nie die Motivationoder das Markenzeichen seiner Arbeit. In Anerkennung seiner Verdienste um dieKirche und die sakrale Kunst wurde Georg Mitschke im Jahr 2000 mit dempäpstlichen Silvesterorden ausgezeichnet. Er war auch Ehrenbürger des St.Anna-Berges. Zugleich wusste Mitschke, dass er die Arbeit seines Vaters nichtzu Ende führen konnte. Er arbeitete bis zum Schluss. Der Künstler ruhte auf demFriedhof von Anagora.

 

Paulina Fesser

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Paulina Fesser