26.2.2021
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Neue Töne: Schlesier unterstützen die Deutschen

Zweisprachige Schilder sind in Schlesien wieder ein Zankapfel

Die schlesische Autonomiebewegung hat die Organisation der deutschen Minderheit in ihrem Konflikt mit dem Minister für Staatsvermögen in Warschau, Janusz Kowalski, aktiv unterstützt. Der Politiker erneuerte den alten Streit. Er begann eine seiner Reden mit den Worten: "Hier ist Polen!" und griff die zweisprachigen Ortsschilder auf den Bahnhöfen in Oberschlesien an. Sie sind den rechten Kreisen in Polen schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Nach Meinung der Autochthonen sind sie jedoch ein wichtiges Element zur Wahrung der oberschlesischen Identität.

Janusz Kowalski

Die schlesische Autonomiebewegung hat die Organisation der deutschen Minderheit in ihrem Konflikt mit dem Minister für Staatsvermögen in Warschau, Janusz Kowalski, aktiv unterstützt. Der Politiker erneuerte den alten Streit. Er begann eine seiner Reden mit den Worten: "Hier ist Polen!" und griff die zweisprachigen Ortsschilder auf den Bahnhöfen in Oberschlesien an. Sie sind den rechten Kreisen in Polen schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Nach Meinung der Autochthonen sind sie jedoch ein wichtiges Element zur Wahrung der oberschlesischen Identität.

Janusz Kowalski forderte, dass die vor sechs Jahren aufgestellten zweisprachigen Tafeln auf den Bahnhöfen in Oberschlesien entfernt werden sollen. Kowalski glaubt, dass die Präsenz dieser Tafeln einen gefährlichen Präzedenzfall darstellt. Er behauptete, dass es für diese Tafeln keine rechtliche Grundlage gebe.

Diese Vorwürfe wurden in einer Live-Debatte im öffentlichen TV-Sender TVP3 Opole von Rafał Bartek, dem Vorsitzenden der TSKN, widerlegt. Bartek erinnerte Herrn Kowalski daran, dass die rechtliche Grundlage dafür sorgfältig von der Eisenbahngesellschaft PKP geprüft und auch von der Rechtsabteilung des polnischen Sejm analysiert und genehmigt wurde.

In den Konflikt zwischen Minister Kowalski und der deutschen Minderheit mischte sich die schlesische Autonomiebewegung (RAŚ) ein. Und obwohl man nicht von einem Durchbruch in den Beziehungen zwischen den Schlesiern und den Deutschen in Polen sprechen kann, ist das der erste Fall seit langer Zeit, dass beide Gruppierungen der Autochthonen sich in einer Sache einig sind. Bisher gab es wenige Beispiele, dass die beiden gemeinsam auf die Barrikaden gingen.

Die RAŚ Aktivisten betonten, dass die Ansichten des Ministers Kowalski der kulturellen Identität der Region schaden und von mangelndem Verständnis für die Besonderheit Oberschlesiens zeugen.

In der offiziellen RAŚ-Stellungnahme zu diesem Thema wurden harte Worte gebraucht. Die Aktivisten dieser Organisation wiesen darauf hin, dass die Attacken des Ministers dem Charakter nach denen des deutschen Ostmarkenvereins (HAKATA) ähneln. Die damaligen deutschen Nationalisten unternahmen ähnliche Versuche, alle Spuren des Polentums in Oberschlesien auszulöschen. Diese Aktivitäten bewirkten genau das Gegenteil und wurden zu einer der Grundlagen für den Aufstieg von Wojciech Korfanty.

In Polen steht die Volkszählung bevor. Der von Minister Kowalski ausgelöste Streit um die Ortsschilder könnte ein nicht zu unterschätzendes Argument für die Autochthonen sein, sich nicht zur polnischen Nationalität zu bekennen.

Während der Vorbereitung dieses Textes wurde die Öffentlichkeit benachrichtigt, dass Janusz Kowalski von seinem Posten als Minister entlassen wurde. Grund für seine Entlassung waren nach inoffiziellen Informationen interne Reibereien innerhalb des Bündnisses der Rechten in Polen. Der Einsatz der Schlesier für die deutsche Minderheit ist ein interessantes und wichtiges Signal.

Maria Honka-Biły

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Natalia Klimaschka