28.6.2022
No items found.

Sommer der Träume von Größe

Carl Maria von Weber Musikfestival der historischen Parks und Gärten in Carlsruhe

An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert galt Carlsruhe, das der königlichen Familie von Wittenberg gehörte, als das wichtigste kulturelle Zentrum Oberschlesiens. Das erste professionelle Schauspiel- und Operntheater der Region war hier tätig. Hier lebten weltberühmte Künstler wie Carl Maria von Weber. Der Bildhauer und Schöpfer des Brandenburger Tors in Berlin, Carl Gotthard Langhans, arbeitete hier. An diese Traditionen möchte das heutige Weber Festival in Carlsruhe anknüpfen.

Weber Statue
Fot. Martin Roell

Das Carl Maria von Weber Musikfestival der historischen Parks und Gärten ist seit mehr als einem Dutzend Jahren ein Fest für Liebhaber klassischer Musik. Sie ist auch ein Ansporn für die Bewunderung der musikalischen Kunst. Nach einer Pandemie-Pause von fast zwei Jahren ist sie in den Kalender der wichtigsten Veranstaltungen der Gemeinde Carlsruhe zurückgekehrt. 

Der Name der Veranstaltung selbst ist nicht zufällig, denn für die Initiatoren war Carl Maria von Weber als ehemaliger Carlsruher die Inspiration für die Festivalkonzerte. Er wurde 1786 in der Nähe von Lübeck geboren. Er war also ungefähr ein Zeitgenosse von Mickiewicz und Eichendorff. Er stammte aus einer Musikerfamilie und war sogar mit Mozart verwandt.  

Da Carl Maria von Weber schon früh musikalische Fähigkeiten zeigte, sorgten seine Eltern dafür, dass er bei Michael Haydn weiter ausgebildet wurde. Bereits im Alter von zwölf Jahren schuf Carl seine erste Oper, "Die Macht des Weines und der Liebe". Im Alter von achtzehn Jahren kam er nach Breslau, einem bedeutenden Zentrum der Musikkultur, und trat eine Stelle als Dirigent am Theater "Kalte Asche" an. Dort erfüllte er sich seine musikalischen Ambitionen, komponierte und verwirklichte sich als Pianist. 

Zu Beginn des Jahres 1806 war Weber als Hauslehrer für adelige Mädchen tätig. Zu seinen Schülern gehörte eine Hofdame der Prinzessin Louise von Württemberg, Fräulein Belondt. Auf ihre Veranlassung hin schrieb Carl Maria Weber einen Brief an den preußischen General Prinz Eugen von Württemberg, in dem er um die Schirmherrschaft bat. Der Prinz war ein Liebhaber der schönen Künste, einschließlich der Musik und des Theaters, und lud den Komponisten in Anerkennung seines künstlerischen Talents zum Frieden ein und verlieh ihm den Adelstitel und das Amt des Kapellmeisters.

Fot. Leszek Myczka

Carl Webers Zeit in Carlsruhe dauerte nur wenige Monate von September 1806 bis März 1807, aber diese Zeit gilt als die fruchtbarste im Leben des Komponisten. Unter den vielen Werken, die Weber in dieser Zeit schrieb, soll auch die Oper Freischütz sein. Seine Komposition wurde sowohl von der archaischen Natur des Ortes als auch von der grandiosen Atmosphäre des aristokratischen Friedenshofes beeinflusst. Die Oper gilt als das bedeutendste Werk des Komponisten. 

Zu dieser Zeit gab es in Frieden ein herzogliches Theater und eine Hofkapelle. Von dem Moment an, als Weber Kapellmeister wurde, nahm das Orchester eine professionelle Dimension mit hochkarätigen Musikern an. Nach Meinung von Experten war es eines der besten Ensembles in Preußen. Das Orchester gab freitags und sonntags sowie zu verschiedenen Festen und Feiertagen Konzerte. Aufgrund der kriegerischen Handlugen wurde das Orchester aufgelöst und Weber erhielt eine Stelle beim Herzog von Württemberg in Stuttgart.  

Nachdem er Carlsruhe verlassen hatte, war Weber als Direktor der Opernhäuser in Prag und Dresden tätig. Seine Werke wurden in London, Wien, Berlin und Breslau mit Begeisterung aufgenommen. Er starb schließlich 1826 umgeben von großem Ruhm und Anerkennung in London. 

Seit 2004 findet in Carlsruhe jeden Sommer das Carl Maria von Weber Musikfestival der historischen Parks und Gärten statt. In den Konzerten werden die interessantesten Werke von Weber und anderen gefeierten Klassikern der Romantik präsentiert. Die diesjährige Ausgabe begann mit einem klassischen Konzert in den barocken Innenräumen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Carlsruhe. Am ersten Tag des Festivals wurden Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert von herausragenden Absolventen der Oppelner Musikschule und geladenen Gästen aufgeführt. Aufgeführt wurden unter anderem Mozarts Symphonie concertante Es-Dur für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott KV 364 und Schuberts Klavierquintett A-Dur op. 114 ("Forellenquintett" D. 667). Am folgenden Tag des XIX. Das Carl Maria von Weber Musikfestival der historischen Parks und Gärten wurde mit aufwendigen musikalischen Liturgien in der historischen katholischen Kirche in Carlsruhe gefüllt. Dazu gehörten vor allem die Vertonung der Messe, die feierliche Vesper im tridentinischen Ritus, bei der Erik Brikners Komposition Vesperae Mariae Virginis" aufgeführt wurde

Die Konzerte waren sehr hörenswert und haben zweifellos zum Nachdenken über die große Geschichte dieses Ortes angeregt.

This is some text inside of a div block.
Anna Stawiarski