15.9.2021
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Und doch Anhalter Bahnhof!

Die Perspektive des "Polendenkmals" in Berlin rückt immer näher

Der Antrag zum Gedenken an die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs wurde im Bundestag mit großer Mehrheit angenommen. Die Gedenkstätte wird auf dem Berliner AskaPlatz errichtet. Es wird sich an der Stelle beØnden, wo einst die Berliner Mauer verlief, und in der Nähe der Ruinen des durch Kriegshandlungen zerstörten Anhalter Bahnhofs. Die Diskussionen über seinen Standort und die Art des Gedenkens an die Tragödie der Polen während des Zweiten Weltkriegs dauerten mehrere Jahre.

Polendenkmals
Fot. Mathay Jean-Luc

Der Antrag zum Gedenken an die polnischenOpfer des Zweiten Weltkriegs wurde im Bundestag mit großer Mehrheit angenommen.Die Gedenkstätte wird auf dem Berliner AskaPlatz errichtet. Es wird sich an derStelle beØnden, wo einst die Berliner Mauer verlief, und in der Nähe der Ruinendes durch Kriegshandlungen zerstörten Anhalter Bahnhofs. Die Diskussionen überseinen Standort und die Art des Gedenkens an die Tragödie der Polen während desZweiten Weltkriegs dauerten mehrere Jahre. Eine Zeit lang schien es, dass dasgemeinsam vom PolnischDeutschen Institut in Darmstadt und der Stiftung Denkmalfür die Opfer der ermordeten Juden Europas entwickelte Konzept, über das wirgeschrieben haben, gewinnen würde. hier. Der Bundestag hat anders entschieden.Neben dem klassischen Denkmal, das den polnischen Opfern des Zweiten Weltkriegsgewidmet ist, sollen in der Nachbarschaft auf dem Platz Askańska ein Museum undein Zentrum zur Dokumentation des Schicksals der Polen während derBesatzungszeit errichtet werden.  Überdiesen Gebäuden wird das bereits fertiggestellte Museumsgebäude stehen, das andas Schicksal von 12 Millionen deutschen Vertriebenen aus Osteuropa erinnert,die nach 1945 ihre Heimat verlassen mussten. Darüber hinaus wird es auch einMuseum der Auswanderung aus dem Dritten Reich geben. Dieser Bahnhof ist zueinem Symbol für das Schicksal von einer halben Million Menschen geworden,denen in den 1930er Jahren die Flucht vor den Nazis aus Deutschland gelang.Nicht weit entfernt beØndet sich auch das Museum Topographie des Terrors, dasan der Stelle des ehemaligen Gestapo- und SSHauptquartiers steht. Weiterentlang der Route beØnden sich Gedenkstätten mitten im Zentrum von Berlin: DasHolocaustMuseum sowie ein Denkmal für die ermordeten Roma. Diese EinrichtungenbeØnden sich in unmittelbarer Nähe der verschütteten Ruinen von Hitlers Bunker.  Der Antrag zum Gedenken an die polnischenOpfer des Zweiten Weltkriegs wurde von fünf Bundestagsfraktionen unterstützt:CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Die Linke. Die rechte AfD (Alternative zuDeutschland), die zunächst gegen diese Initiative war, enthielt sich am Endeder Stimme. Seinen Vertretern missØel die Tatsache, dass an diesem Ort nur derpolnischen Opfer der Naziverbrechen gedacht werden soll. Ähnliche Forderungenwurden in den vergangenen Jahren auch von Gegnern dieser Idee aus der CDU gestellt,die behaupteten, dass auch andere Nationen beginnen würden, ein ähnlichesGedenken zu fordern. Es gab auch Stimmen, die über die Nationalisierung deshistorischen Gedächtnisses sprachen. Das Museum und Dokumentationszentrum wirdeine wichtige kulturelle Einrichtung in Berlin sein. Die Schaffung dieserObjekte hat die Chance, den Prozess der deutsch-polnischen Vertrauensbildung zustärken.

Paulina Fesser

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Paulina Fesser