Zum vierzehnten Mal fand in Kattowitz ein von schlesischen Regionalisten organisierter Marsch der Autonomisten statt. In diesem Jahrfeiern sie den 100. Jahrestag des oberschlesischen Autonomiegesetzes, das für sie eine Art verbotene Verfassung darstellt. Eine Rechtsform, die nach Ansicht der Regionalisten eine Art Antidotum für alle Umstrukturierungsprobleme der Woiwodschaft Schlesien wäre. Obwohl dieser hundertste Jahrestag für die Regionalisten natürlich wichtig war, wurde er eher bescheiden gefeiert. Dafür gab es viele Gründe. Aufgrund epidemiologischer Risiken nahmen daran nur 150 zuvorregistrierte Teilnehmerteil.
Zum vierzehnten Mal fand in Kattowitz ein von schlesischenRegionalisten organisierter Marsch der Autonomisten statt. Indiesem Jahrfeiern sie den 100. Jahrestag des oberschlesischenAutonomiegesetzes, das für sie eine Art verbotene Verfassungdarstellt. Eine Rechtsform, die nach Ansicht der Regionalisteneine Art Antidotum für alle Umstrukturierungsprobleme derWoiwodschaft Schlesien wäre.Obwohl dieser hundertste Jahrestag für die Regionalistennatürlich wichtig war, wurde er eher bescheiden gefeiert. Dafürgab es viele Gründe. Aufgrund epidemiologischer Risiken nahmendaran nur 150 zuvorregistrierte Teilnehmerteil. DieDemonstration wurde auch durch den Regen, in dem siestattfand, nicht unterstützt. Die Regionalisten versammelten sichum 12:00 Uhr am Plac Wolności und marschierten durch dieStraßen von Kattowitz. Sie gingen durch die Straßen vom 3. Maj,Św. Jana und Kochanowskiego, um den Marsch vor dem Gebäudedes Schlesischen Parlaments zu beenden.Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des OberschlesischenAutonomiegetzes hielt der Präsident des RAŚ, Dr. Jerzy Gorzelik,eine bittere Rede. Seiner Meinung nach werden dieAutochthonen auch 85 Jahre nach dem Krieg immer noch alsMenschen zweiter Klasse behandelt. In seiner Rede bezog er sichauf eine Gesetzesinitiative, die Präsident Andrzej Duda vor zweiWochen vorlegen sollte. Sie schlägt die Gewährung vonGeldleistungen an Personen aus, die nach dem Krieg in dieUdSSR deportiert wurden. Allerdings würden sie nur diejenigenerhalten, die 1945 die polnische Staatsbürgerschaft besaßen.Damit wäre eine große Zahl von Autochthonen, die damals keinepolnische Staatsbürgerschaft besaßen, von diesenVergünstigungen ausgeschlossen. Dieser Vorschlag ist fürGorzelik ein überzeugender Beweis für die Diskriminierung derAutochthonen.In seiner Rede drückte Gorzelik sein Erstaunen darüber aus, dassdie Mitglieder des Sejms gemeinsam ein Gesetz zu verabschiedenwollen, das die Einschränkung der Autonomie Hongkongs durchchinesische Kommunisten verurteilt. Die Tatsache, dass diepolnischen Kommunisten mit der Abschaffung der AutonomieOberschlesiens genau das Gleiche getan haben, soll sie jedochüberhaupt nicht stören.Gorzelik erinnerte in seiner Rede auch daran, dass sich diepolnischen politischen Eliten, trotz Ersuchen des BeratendenAusschusses des Europarates für das Rahmenübereinkommenzum Schutz nationaler Minderheiten, konsequent weigerten, dieGemeinschaft der Schlesier als ethnische Minderheitanzuerkennen. In diesem Zusammenhang erwähnte er mehrmalsdie Notwendigkeit einer Mobilisierung vor der Volkszählung imnächsten Jahr. Laut Gorzelik wird es eine Herausforderung sein,die man sich allen Widrigkeiten zum Trotz stellen muss.über die Worte von Präsident Gorzelik muss man sich wundern.Es ist unverständlich, warum die Regionalisten angesichts derBitterkeit, die sie gegenüber der politischen Eliten in Warschauempnden, Anerkennung von ihnen brauchen. Schließlichbrauchen die Autochthonen zur Wahrung ihrerIdentität keinenStempel des Sejms. Das wichtigste Element in diesem Prozesssollten wertvolle kulturelle Initiativen sein, die von dieserIdentität zeugen und sie gleichzeitig herauskristallisieren. Diesuntergräbt natürlich in keiner Weise die Richtigkeit derForderung von Präsident Gorzelik über die Notwendigkeit einerLegalisierung der schlesischen Bewegung. Nur die Hierarchie derPrioritäten und die Akzenten sind fragwürdig.