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Geschichte
Kultur
2.10.2024
Der erste deutscher Philosoph war ein Schlesier
Der aus Seidenberg bei Görlitz stammende Jacob Böhme war der erste bedeutende deutsche Denker, der in deutscher Sprache schrieb. Er gilt daher als der Vater der deutschen Philosophie. Böhme wurde wegen seiner Ansichten mehrmals in Haft genommen. In seiner Heimatstadt wurde eine Ausstellung eröffnet die den Titel „Lilienzeit. Der mystische Philosoph Jacob Böhme und die Erneuerung der Welt“ trägt. Die Ausstellung präsentiert das Werk dieses herausragenden Denkers.
In Breslau ist der bewusste Rückgriff auf die deutsche Vergangenheit und das Verständnis für sie als ein dauerhaftes Element der zeitgenössischen Identität selbstverständlich geworden. In Oppeln war das lange Zeit anders. Aufgrund der Präsenz einer Minderheit, war und ist der Widerstand gegen die Deutschen unvergleichbar stärker. Aber auch hier geschieht ein Wandel.
Die deutsche Widerstandsbewegung ist für die Identität der Autochthonen von entscheidender Bedeutung. Sie bietet eine Art moralische Legitimierung, die sich auf die Geschichte Schlesiens zwischen 1933 und 1945 bezieht und beweist, dass sich zumindest ein Teil der Autochthonen aktiv gegen den Hitlerismus gestellt hat. Und deshalb ist die Ausstellung im Oberschlesischen Museum in Ratingen so ein wichtiges Ereignis.
Die Autochthonen in Oberschlesien sehen sich meist entweder als Schlesier oder als Deutsche. Der preußische Staat ist in Vergessenheit geraten, und kaum jemand identifiziert sich noch mit ihm. Ganz anders ist die Situation in dem tschechischen Teil Oberschlesiens. Dort ist der Staat von Wilhelm II. für viele der Schlüssel zur Identität. Diese Traditionen werden auch aktiv gepflegt.
Carl Ulitzka war die größte moralische und politische Autorität in Oberschlesien während der Zwischenkriegszeit. Als Vorsitzender der Oberschlesischen Zentrumspartei prägte er lange Zeit das regionale Leben entscheidend mit. Zweimal wurde er in Exil geschickt. 1939 wurde er von der Gestapo und 1945 von den neuen Machthabern aus seiner Gemeinde vertrieben. Heute fordern die Ratiborer Eliten, dass sein Grab in seinen Heimatort verlegt wird.
Bislang wusste man in Ratibor nicht zu viel über die Familie von Lichnowsky. Sie galten eher als eine der vielen oberschlesischen Adelsfamilien. Das hat sich jedoch dank Natalia Klimaschka und Ihrer benediktinischen Geduld geändert. Durch ihre Suche nach längst vergessenen Quellen wurde es möglich, einen Film über diese ungewöhnliche Familie zu drehen. Das Eichendorff-Konversatorium zeigte diesen Film auf dem Schloss Ratibor.
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