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Geschichte
15.10.2025
Eine Brücke nach Europa
In den vergangenen drei Jahrzehnten hat Polen eine Transformation erlebt, wie sie in seiner Geschichte kaum vorkommt – aus einem Land im Wiederaufbau wurde ein fester Bestandteil des modernen Europas. Die Stadtlandschaften unterscheiden sich heute kaum noch von denen westlicher Metropolen. Doch nicht alle europäischen Werte haben bereits Eingang in das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger gefunden. Ein Beleg dafür ist die hitzige Diskussion um die Restaurierung der Kaiserbrücke in Breslau.
Der Verlust der Attraktivität der Bundesrepublik Deutschland für nationale Bekenntnisse der deutschen Minderheit hat weitreichende Folgen. Während sich die Autochthonen gerne zu ihren preußischen, regionalen Wurzeln bekennen, beeindruckt der deutsche Pass heute niemanden mehr. Das Interesse an der heutigen Bundesrepublik schwindet zusehends.
Schlesische Arbeiter wurden in Deutschland beleidigt, ausgebeutet und betrogen. Die Konfrontation mit der realen Wirklichkeit der Bundesrepublik war für viele Autochthone ein Schock – und die Enttäuschung wuchs. Diese Stimmungswende in Oberschlesien schien die Führung der deutschen Minderheit kaum wahrzunehmen.
Der Austausch der Denkmäler in Oppeln ist eine Farce
Vor 1945 stand auf dem Oppelner Marktplatz ein Denkmal Friedrichs des Großen, das nach dem Krieg abgerissen wurde. Jahrzehnte später errichtete man an derselben Stelle ein Denkmal für den Piasten Kasimir I. – jenen Mann, der den jahrhundertelangen Prozess der Germanisierung des Oppelner Schlesiens in Gang setzte. An die Stelle des preußischen Friedrichs des Großen trat damit sein ideeller Bruder aus dem 13. Jahrhundert.
Die Autoren der Ausstellung „Unsere Jungs“ im Stadtmuseum Danzig wurden beschuldigt, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren und den „Landesverrat“ zu verherrlichen. Die Ausstellung widmet sich der Präsenz der Autochthonen in der Wehrmacht. Sie wurden unter direkter Androhung der Todesstrafe und von KZ-Haft für ihre Familien in die deutsche Armee eingezogen. Genau dasselbe Problem gab es in Oberschlesien.
Vor 81 Jahren wurde ein Attentat auf Adolf Hitler versucht. Heute wird dieses Ereignis feierlich begangen, und die Kinder der ermordeten Helden der Widerstandsbewegung gegen Hitler werden von den Staatsoberhäuptern empfangen. Nach 1945 wurden dieselben Menschen jedoch als Kinder verspottet, beschimpft und als Nachkommen von Verrätern misshandelt.
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