31.8.2022
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Eine Urgroßmutter für ein Kind

Also über schlesische Kinderspiele

Wer schon einmal Kinder beim Spielen beobachtet hat, hat sicher bemerkt, dass sie kein buntes Spielzeug aus dem Ladenregal brauchen. Sie spielen mit allem, was sie in die Finger bekommen. Und wie haben unsere Großeltern und Urgroßeltern in Schlesien gespielt? Hier sind einige Vorschläge, um Kinder in den letzten Tagen der Sommerferien zum Spielen zu animieren. Die vorgestellten Spiele ermöglichen es ihnen, Zeit an der frischen Luft zu verbringen.

Maximilian Stejskal/Finnische Nationalbibliothek
Fot. Maximilian Stejskal/Finnische Nationalbibliothek

Das Kobelspiel

Ein beliebtes Spiel unter Kindern, die Kühe hüten, war das Kobelspiel. Dazu waren fünf Scheiben aus Ziegeln, Fliesen oder Stein erforderlich (wichtig ist, dass es sich um ein hartes Material handelt). Sie wurden in die Handfläche gelegt, dann nach oben geworfen und an der Außenseite der Hand aufgefangen. Je nachdem, wie viele man fangen konnte, bekam man Punkte. Jeder Kobel hatte 100 Punkte. Dann wurden alle Kobel auf dem Boden verstreut und einer wurde nach oben geworfen. Dabei musste einer vom Boden geschnappt werden, so dass sich die anderen nicht bewegten, und den fangen, der nach oben geworfen wurde. Dann wurden alle wieder verstreut und diesmal musste man versuchen zwei vom Boden aufzuheben. Dann drei. Dann begann das Spiel von vorne. Das Berühren eines Kobels, der nicht aufgehoben werden durfte, oder ein zu Boden fallender Kobel war ein Foul - es bedeutete einen Verlust. Derjenige, der die meisten Punkte sammeln konnte, hat gewonnen. 

Eine moderne Version des Spiels: Heutzutage können sogar Plastik-Getränkekappen als Kobel verwendet werden. 

Spielen mit einem Kreisel

Ein Mann mit einer Schreinerei stellte für die Kinder der Gegend Kreisel her, hölzerne runde Elemente, die sich im Kreis drehten. Am häufigsten spielten Jungen mit ihnen. Es war am besten, sie auf der Straße in Bewegung zu setzen, da es dort keine Hindernisse gab. Früher gab es auf dem Lande keine Autos, so dass man sicher spielen konnte. Derjenige, der seinen Kreisel am längsten gerollt hat, hat gewonnen. 

Die moderne Version des Spiels: Es ist immer noch möglich, einen Kreisel zu machen oder zu kaufen. Das Kind kann alleine spielen oder mit seiner Familie oder seinen Freunden um die Wette spielen. Es muss nur ein sicherer Ort gefunden werden, in dem sich der Kreisel drehen kann, z. B. ein Weg im Park. 

Ein Rad rollen lassen 

Zum Spielen brauchte man ein Rad, z. B. von einem Fahrrad, und einen Holzstab. Das Rad musste mit dem Stock in Bewegung gesetzt werden und durfte nicht entweichen. Man musste die Kraft entsprechend einsetzen, um zu verhindern, dass das Rad umkippt oder es so schnell rollt, dass man es nicht mehr einholen kann. Wie beim Kreisel kann man alleine oder in einer Gruppe spielen. Die größte Aufregung löste der Wettbewerb aus. 

Die moderne Version des Spiels: Im Prinzip unterscheidet sie sich nicht von der alten, nur dass man aufpassen sollte, dass das Rad nicht auf die Straße rollt. Auch ein Hula-Hoop-Reifen kann verwendet werden. 

Spiele für Kinder sind unsere Tradition und unser Erbe. Wenn Enkel und Großeltern zusammenspielen, wird die Bindung zwischen den Generationen gestärkt, und die Jüngeren verstehen, dass die Aktivitäten von früher denen von heute in nichts nachstehen. Ihr könnt gerne eigene Spielvorschläge in den Kommentaren auf Facebook posten!

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Daria Socha